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5G - Lohnt sich der Umstieg auf einen neuen Tarif?

Seit dem offiziellen Beginn des 5G-Ausbaus in Deutschland 2019 hat sich einiges getan. Der Netzausbau schreitet voran, und die Smartphone-Preise sinken. Ob sich der Einstieg schon lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel.


In Deutschland stehen aktuell rund 80.000 aktive Mobilfunkmasten für das LTE-Mobilfunknetz. Die drei Anbieter Telekom, Vodafone und O2 haben die letzten Monate genutzt, um diese bereits auf 5G vorzubereiten. Für die finale Umstellung auf 5G muss somit nur noch wenig Hardware ausgetauscht oder erweitert werden. Dies funktioniert allerdings nur bei Mobilfunkmasten, die bereits heute per Glasfaser angebunden sind. Bei allen anderen muss erst noch für eine schnellere Anbindung gesorgt werden. Zusätzlich sind für den flächendeckenden Ausbau, den die Bundesregierung in der Ausschreibung der Mobilfunk-Frequenzen als Bedingung gesetzt hat, noch zahlreiche weitere Stationen nötig. Hierzu haben die Anbieter noch bis zum Jahr 2025 Zeit.


5G-Netz in Deutschland: Der aktuelle Ausbaustatus

Die Telekom verspricht auf Ihrer Website , bis Ende 2020 mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit 5G zu versorgen. Ein Blick auf die Karte des aktuellen Netzausbaus zeigt, wie die Telekom dies erreichen will: durch Ausbau der Ballungsgebiete – wobei einige Städte laut Karte weiterhin noch wenig ausgebaut sind.


Auch der Konkurrent Vodafone rüstet aktuell seine vorhandenen Netze mit der neuen Technologie auf. Laut der Vodafone-Website sollen bis zum Ende dieses Jahres rund 10 Millionen Kunden das neue Netz nutzen können; ein Jahr später soll sich die Zahl bereits verdoppelt haben. Vodafone hat sich vorgenommen, bis Ende 2020 mehr als 8000 Antennen an über 3000 Standorten zu tauschen. Damit wird bereits auf einer Fläche von 60.000 Quadratkilometern das neue 5G-Mobilfunk-Netz verfügbar sein. Dies entspricht in etwa einem Sechstel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland.


Beim Dritten im Bunde, nämlich Telefónica Deutschland (O2), geht es etwas gemächlicher zu. Laut der eigenen Website sollen bis Ende 2021 große Teile von Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt mit 5G versorgt sein. Bis Ende 2022 sind es dann 30 Großstädte mit bis zu 16 Millionen Einwohnern. Zu diesem Zeitpunkt plant der Anbieter auch einen weiteren bundesweiten Ausbau in der Fläche.


Bei 1&1 wird es wohl noch ähnlich lange dauern, bis die ersten 5G-Sendemasten stehen. Der neu hinzugekommene Anbieter hat bislang noch kein eigenes Mobilfunknetz und befindet sich derzeit in den Planungen für den Aufbau. Laut der 5G-Ausbauverpflichtungen muss 1&1 bis Ende 2022 die ersten tausend 5G-Basisstationen in Betrieb genommen haben und bis Ende 2030 50 Prozent Bevölkerungsabdeckung erzielen.


Gleichzeitige Verbesserung der LTE-Versorgung

Mit dem Aufbau des 5G-Netzes findet auch ein weiterer Ausbau des 4G-Mobilfunknetzes (LTE) statt. Die Umrüstung auf 5G ist nach Angaben der Betreiber das kleinere Problem, vor allem, wenn dieser bereits mit eingeplant wird. Vor allem die Anbindung eines neuen Mobilfunkmasts an das Glasfasernetz des jeweiligen Anbieters ist deutlich aufwendiger sowie zeit- und kostenintensiver.


Die Telekom plant für das Jahr 2020 rund 2000 komplett neue Mobilfunkstandorte und will zusätzlich an über 10.000 Standorten die Mobilfunkkapazitäten steigern. Vodafone hat im Jahr 2020 bereits 3000 LTE-Bauprojekte abgeschlossen und plant nach eigenen Angaben 6000 weitere. Auch O2 hat für das Jahr 2020 10.000 weitere LTE-Sender angekündigt. Damit sollen bis Ende des Jahres für insgesamt 99 Prozent aller deutschen Haushalte LTE-Geschwindigkeiten verfügbar sein.


Für den weiteren Ausbau der LTE-Netze sind die Frequenzen aus dem in die Jahre gekommenen UMTS-Netz notwendig. Deswegen haben die drei Anbieter auch einen mehr oder weniger konkreten Zeitplan zur Abschaltung der 3G-Mobilfunknetze bekannt gegeben. Die Telekom bietet ihren Nutzern noch eine garantierte Verfügbarkeit von 3G bis Ende 2020 an, spätestens 2021 soll dann die vollständige Abschaltung erfolgt sein. Vodafone ist ein wenig konkreter und hat das Ende für Juni 2021 angekündigt. Am längsten steht Ihnen das Mobilfunknetz noch bei Telefónica zur Verfügung – das 3G-Netz soll spätestens Ende 2022 abgeschaltet werden. Aus diesem Grund haben auch alle Reseller Ihre älteren 3G-Tarife mit einer kostenlosen LTE-Option ausgestattet. Sollten Sie noch nicht im LTE-Netz surfen, lohnt eine Nachfrage bei Ihrem Anbieter.


Aktuelle Mobilfunktarife mit 5G-Option

Damit Sie bereits heute mit maximaler Geschwindigkeit surfen können, benötigen Sie Tarife mit 5G-Option. Diese sind momentan nur bei der Telekom und Vodafone zu haben, da nur die beiden bereits über ein Netz in Deutschland verfügen. O2 und 1&1 haben aber bereits Tarife im Angebot, die „5G-ready“ sind. In der näheren Beschreibung finden Sie die Erklärung: Sie können die Option kostenlos hinzubuchen, sobald sie in den Netzen zur Verfügung steht.


Die höchsten Geschwindigkeiten im 5G-Netz bietet Ihnen aktuell die Telekom mit einer maximalen Downloadgeschwindigkeit von bis zu 1 GBit/s und einer Uploadgeschwindigkeit von 150 MBit/s. Für 6 GB Datenvolumen zahlen Sie im MagentaMobil S Tarif knapp 40 Euro pro Monat.


Ein wenig günstiger starten Sie bei Vodafone mit dem Vodafone Red XS Tarif . Hier bezahlen Sie für eine Downloadrate von 500 MBit/s und eine Uploadgeschwindigkeit von 150 MBit/s sowie 4 GB Datenvolumen knapp 30 Euro.


Die 5G-ready-Option steht Ihnen bei O2 in den Unlimited-Paketen Smart und Max zur Verfügung. Das Datenvolumen ist unbegrenzt, die Downloadgeschwindigkeit allerdings auf 10 MBit/s und 225 MBit/s gedrosselt. Dies gilt zumindest für die 4G-Mobilfunknetze – wie es am Ende bei 5G aussehen wird, bleibt abzuwarten.


Auch der Vierte im Bunde hat mit 1&1 LTE L und XL bereits zwei Tarife, die später die 5G-Option kostenlos dazu erhalten sollen. Die Preise sind für 20 bzw. 40 GB Datenvolumen vergleichbar günstig: Der kleinere Vertrag kostet knapp 30 Euro im Monat, für die 40-GB-Variante zahlen Sie fünf Euro mehr.


Reine 5G-Datentarife verfügbar

Neben den Mobilfunktarifen finden Sie bei Vodafone auch bereits reine 5G-Datentarife. Vodafone hat sein Angebot mit einem 5G-Router kombiniert und vermarktet diesen unter dem Namen Gigacube 5G . 125 GB kosten hier knapp 45 Euro pro Monat bei einem 24 Monatsvertrag, 250 GB kosten 55 Euro, eine Flatrate kostet 85 Euro. Die benötigte Hardware kostet einmalig knapp 130 Euro. Bei der Telekom sind aktuell noch keine vergleichbaren Angebote verfügbar.


Verfügbare 5G-Smartphones auf dem deutschen Markt

Damit fehlt Ihnen am Ende nur noch das passende Smartphone zum Start in die neue Mobilfunkwelt. Zum Start der 5G-Netze im Jahr 2019 war das Angebot in Deutschland noch recht überschaubar. Auf dem freien Markt gab es so gut wie keine Modelle, und die subventionierten Smartphones, die zu den Tarifen angeboten wurden, kosteten bis zu 850 Euro.


Ein Jahr später stehen deutlich mehr Geräte zur Verfügung. In den einschlägigen Onlineshops finden Sie zahlreiche Modelle, wobei die Preise ohne Vertrag bei rund 325 Euro starten. Das Spitzenmodell S20 Ultra von Samsung schlägt allerdings immer noch mit rund 1100 Euro Straßenpreis zu Buche.


Ähnliche Preise zahlen Sie, wenn Sie sich für einen Vertrag mit subventioniertem Smartphone entscheiden. Bei der Telekom erhalten Sie das Oneplus 8 zum kleinsten Vertrag – Magenta Mobile S – für einen Preis von 214,41 Euro. Dafür kostet der Vertrag rund 20 Euro pro Monat mehr, also über 24 Monate 480 Euro. Der Straßenpreis ohne Vertrag liegt bei rund 635 Euro. Damit sind Sie mit dem subventionierten Gerät aktuell sogar teurer unterwegs. Hier gilt es immer, eine vollständige Kostenbetrachtung über 24 Monate aufzustellen.


Lohnt sich bereits heute der Kauf eines 5G-Smartphones?

Bei diesen Preisen stellt sich die Frage, ob sich der Kauf eines speziellen 5G-Smartphones aktuell lohnt. Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen Smartphone sind und dieses die nächsten vier bis fünf Jahre nutzen möchten, lohnt es sich, zumindest die vergleichbaren 5G-Modelle mit in die Auswahl aufzunehmen. Der Markt könnte mit Einführung der neuen iPhone-Generation im Herbst 2020 auch noch mal ein wenig in Bewegung kommen. Gerüchten zufolge sollen alle Modelle, außer der kleinsten Variante, von Haus aus mit einem 5G-Modul ausgestattet sein. Darauf werden die Konkurrenten mit ihren Geräten sicherlich zeitnah reagieren.


Betrachtet man die letzte technologische Entwicklung auf dem Mobilfunkmarkt mit dem Wechsel von 3G auf 4G, waren 4G-Smartphones zu Beginn auch noch deutlich teurer. Bereits ein Jahr später gab es nur noch sehr wenige neue Modelle, welche nicht 4G unterstützten.


Fazit

Benötigen Sie aktuell nicht zwingend ein neues Smartphone, lohnt sich die Wartezeit von einem Jahr. Bis dahin ist 5G voraussichtlich in den meisten neuen Smartphones zum Standard geworden. Ein Preisverfall der 5G-Modelle ist bereits heute zu erkennen. Ob die Mobilfunkanbieter allerdings genauso schnell 5G in kostengünstige Resellertarifen mit einbeziehen, bleibt fraglich.


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