Das Dell Inspiron 16 Plus will ein echter Allrounder sein: Es bringt ein großes und hochaufgelöstes 16-Zoll-Display mit, optimal für Filme und Fotos. Rechenleistung für Bild- und Videobearbeitung garantieren der 8-Kerner Intel Core i7-11800H sowie eine Geforce RTX 3050, die das Dell-Notebook nach Reduzierung der Auflösung auch spieletauglich macht. Alles ist verpackt in ein flaches und noch verhältnismäßig leichtes Gehäuse, sodass sich der Laptop auch mobil nutzen lässt.
16 Zoll ist das neue 15 Zoll
Notebooks werden immer flacher, schmaler und kleiner: Die 15-Zoll-Klasse nutzt aktuell Gehäuse, in denen bis vor kurzem noch 14-Zoll-Notebooks steckten. Das funktioniert, weil das Display dank dünner Ränder ins verkleinerte Gehäuse passt. Der Nachteil ist eine kleinere Tastatur unter der die Tipptauglichkeit leidet.
Das Dell Inspiron mit 16-Zoll-Display sitzt in einem Gehäuse, das so kompakt ist wie bei einem üblichen 15-Zoll-Notebook. Deswegen bietet seine Tastatur etwas größere Tasten als die meisten kleineren Notebooks sowie einen zusätzlichen Ziffernblock, in dem die Tasten allerdings schmaler ausfallen.
Das Testgerät trägt ein dunkles Grau-Blau, das Dell "Mist Blue" nennt. Das Gehäuse besteht weitgehend aus Aluminium. Als optische Hingucker fungieren die umlaufende Silberleiste ums Gehäuse sowie die versenkten Displayscharniere. Insgesamt macht das Dell-Notebook so einen schicken Eindruck, ohne als Designperle durchzugehen.
Fit für Multimedia-Aufgaben
Die Hardware-Ausstattung liegt mit dem 8-Kerner aus der H-Serie und 45 Watt TDP sowie der RTX 3050 als Einsteigerkarte aus Nvidias Ampere-Portfolio zwischen Ultrabooks, die auf sparsame U-Prozessoren setzen und Gaming-Laptops mit einer stärkeren GPU. Damit soll das Inspiron die Rechenleistung abdecken, die für ambitionierte Multimediabearbeitung notwendig ist, sowie problemlos klassische Office-Aufgaben erledigen.
Die Benchmarks belegen, dass dies herausragend gelingt: Sobald Anwendungen hohe CPU-Leistung fordern, wie zum Beispiel bei aufwändiger Tabellenberechnung, Videobearbeitung und Rendering, setzt es sich deutlich von einem Ultrabook mit einem 4-Kerner ab, bleibt dabei aber abgesehen von der Spieleleistung kaum hinter einem Gaming-Notebook zurück.
Im Sysmark 25 zum Beispiel, der mit MS Office sowie Photoshop-Programmen testet, schneidet es rund 20 Prozent besser ab als ein ultramobiler Laptop mit Core i7-1185G7, liegt aber nur knapp vier Prozent hinter einem Spiele-Laptop, der ebenfalls den Core i7-11800H und außerdem eine RTX 3080 einsetzt.
Woher der Mehrwert des 8-Kern-Prozessors gegenüber einem 4-Kerner aus Intels H-Serie kommt, macht der Cinebench R23 deutlich: Das Inspiron ist in diesem Test rund 40 Prozent flotter als ein Core i7-11370H und damit so schnell wie Notebooks mit dem Ryzen 7 5800H. Zu Gaming-Notebooks mit dem Core i7-11800H fehlen dem Dell-Laptop rund 15 Prozent.
Bei der 3D-Geschwindigkeit schneidet das Inspiron etwas besser ab als andere Laptops mit RTX 3050 oder 3050 Ti, weil die GPU eine TGP von 65 Watt nutzen kann, was sie gegenüber Varianten mit 50 oder 40 Watt beschleunigt: Im Time Spy des 3DMark liegt der Vorsprung bei vier bis 14 Prozent. Der Abstand zu einer Gaming-GPU wie einer RTX 3060 mit einer TGP von 95 Watt ist dagegen mit knapp 60 Prozent erheblich.
Großes Display mit durchschnittlicher Qualität
Gemessen am Preis überzeugt auch die Ausstattung und das Schnittstellenangebot: Die NVMe-SSD zum Beispiel fasst 1 Terabyte, Thunderbolt 4 per Typ-C sowie zwei Typ-A-Ports mit USB 3.2 Gen 2 sind dabei, ebenso wie ein Speicherkartenleser und ein Fingersensor im Einschaltknopf. Zum Laden nutzt das Inspiron einen proprietären Stromstecker, weil das Netzteil bis zu 130 Watt liefern kann. Für diese Leistungsaufnahme ist Power Delivery über Typ-C (noch) nicht ausgelegt.
Das reflexionsarme 16-Zoll-Display mit einem Seitenverhältnis von 16:10 zeigt 3072 x 1920 Pixel. Dank der hohen Auflösung und einer Punktedichte von 226 ppi kann es deshalb mit Bildschirmen in teureren Notebooks mithalten - für die Bildqualität gilt dies aber nicht: Die Helligkeit liegt bei rund 250 cd/qm, der Kontrast bei knapp über 1000:1, die Leuchtdichte fällt vor allem im unteren Displaybereich ab. Die Farbdarstellung geht in Ordnung - der sRGB-Farbraum zum Beispiel wird fast vollständig abgebildet. Für die Preisklasse um 1000 Euro stimmt die Bildqualität. Aber ambitionierte Multimedia-Kreatoren sollten mehr Geld für ein Notebook mit höherwertigem Display investieren.
Großer Akku sorgt für lange Laufzeit
Aufgrund des großen Displays wiegt das Inspiron mit über zwei Kilogramm deutlich mehr als kompaktere Multimedia-Notebooks mit 14-Zoll-Bildschirm. Beim Akkutest schneidet es ordentlich ab: Über 10,5 Stunden im WLAN-Test und knapp 8,5 Stunden im aufwändigeren Mobile Mark 25 sind gute Ergebnisse - vor allem, weil das Dell-Notebook auch im Akkubetrieb eine adäquate Rechenleistung liefert. Dabei kommt dem 16-Zoll-Gerät zugute, dass ein üppiger 84-Wattstunden-Akku ins Gehäuse passt, denn seine Leistungsaufnahme liegt mit über 10 Watt deutlich höher als bei einem Mobilrechner mit Stromspar-CPU ohne extra Grafikkarte.
Wegen der leistungsstarken Komponenten fällt die Lüfterlautstärke unter Last höher aus als bei ultramobilen Geräten: Sie bleibt mit 45 dB(A) allerdings unter dem Geräuschpegel eines Gaming-Laptops. Trotz der aktiven Lüfter erwärmt sich das Gehäuse vor allem auf der Unterseite und teilweise auch im Tastaturbereich spürbar.
Auf dem riesigen Touchpad mit griffiger Oberfläche lässt sich der Mauszeiger schnell und präzise bewegen, Mehrfinger-Gesten fallen leicht und werden schnell umgesetzt. Das Feedback auf einen Mausklick fällt klar, aber ein wenig zu laut aus. Nicht ganz so gut kommt die Tastatur weg: Das Tippgefühl leidet darunter, dass sie in einigen Bereichen etwas nachgibt und beim schnellen Tippen nicht besonders leise bleibt.
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