Wir haben bei einer unserer Reparaturen selbst erlebt, welche Gefahren es birgt, wenn man einen Akkuim Zuge einer Reparatur erst ausbaut und anschließend wieder einsetzt. Das ist immer dann der Fall, wenn man ein Bauteil auswechseln möchte, an das man nur herankommt, wenn man den Akku herausnimmt. Da der Akku in solchen Fällen in der Regel vollkommen intakt ist, wird der alte Akku im Zuge der Reparatur meist wieder eingesetzt und weiterverwendet. Wenn man Glück hat, ist das auch problemlos möglich. Allerdings gibt es einige Faktoren, die das Risiko erhöhen, dass der alte Akku im Nachhinein Probleme macht. Das muss gar nicht unmittelbar nach der Reparatur der Fall sein.
1. Kontext
In unserem Fall haben wir das Display eines OnePlus 3T gewechselt. Hierzu musste der Akku von der alten Display-Einheit entfernt und auf die neue übertragen werden. Der Akku des OnePlus 3T ist zwar mit einem seitlichen Klebestreifen ausgestattet, an dem man den Akku herauslösen kann, aber da der Akku relativ stark verklebt ist, muss man zusätzlich mit einem Werkzeug unter den Akku hebeln. Wir haben dazu einen Plastik-Spatel benutzt und konnten den Akku damit schnell aus der Display-Einheit herauslösen. Danach war der Akku durch das Hebeln leicht verbogen, aber darüber hinaus gab es keine Auffälligkeiten. Deswegen war für uns klar, dass wir diesen Akku nach dem Display-Wechsel wieder einsetzen und weiter verwenden, nachdem wir ihn wieder gerade gebogen hatten.
2. Symptomatik nach der Reparatur
Nach der Reparatur hat das Gerät sämtliche Funktionstests bestanden und wurde von einem unserer Kollegen genutzt. Nach einigen Monaten schalteten sich plötzlich sowohl das Display, als auch das gesamte Gerät regelmäßig von alleine ab. Schließlich blähte sich das OnePlus 3 sogar auf, sodass sich das Display vom Rahmen abhob. Als wir das Gerät erneut öffneten, um die Ursache herauszufinden, stellte sich heraus, dass der Folienmantel des Akku einen Riss hat. Dieser konnte nur auf die vorausgegangene Reparatur zurückzuführen sein. Vermutlich war der Riss unmittelbar nach der Reparatur nur sehr klein, weshalb er von uns übersehen wurde. Im Laufe der Zeit wurde er immer größer, da sich der Akku aufgebläht hatte.
3. Unser Fazit
Der beschriebene Fall hat uns deutlich gemacht, dass immer das Risiko einer Beschädigung besteht, wenn man einen Akku mit Hilfe eines Werkzeugs heraushebeln muss. Schon wenn dabei ein kleiner Riss entsteht, den man auf den ersten Blick gar nicht sieht, kann das im Laufe der Zeit zu irreparablen Defekten des Geräts führen. Deswegen haben wir uns entschieden, zukünftig jeden Akku auszutauschen, der im Zuge einer Reparatur herausgehebelt werden musste. Es gibt einige Hersteller, wie Apple, die bei den meisten ihrer Modelle mit sog. Zieh-Klebestreifen arbeiten. Diese können relativ problemlos unter dem Akku hervorgezogen werden, sodass sich der Akku anschließend kinderleicht entfernen lässt. In solchen Fällen ist es fast ausgeschlossen, dass man den Akku beim Entfernen beschädigt. Solche Akkus werden wir auch zukünftig ohne Bedenken wiederverwenden. Doch sobald ein Werkzeug zum Hebeln zum Einsatz kommt, werden wir auf Nummer sicher gehen und einen neuen Akku verwenden.
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