Elon Musk erteilt dem Twitter-Kauf eine Absage. Grund sollen zu viele Bots auf der Plattform sein. Das Unternehmen hat jetzt Klage gegen den Milliardär eingereicht.
Wenn es nach Elon Musk geht, ist der Twitter-Deal geplatzt. Der Tesla-Besitzer hatte im April angekündigt, die Social-Media-Plattform für rund 44 Milliarden US-Dollar (54,20 US-Dollar pro Aktie) kaufen zu wollen. Seitdem ist der Wert von Twitters Aktien stark gefallen. Nun will er von dem Kauf zurücktreten und erklärt die Übernahme für aufgelöst. Grund dafür soll ein Bot-Problem der Plattform sein.
Musks Anwälte behaupten, Twitter habe keine korrekten Angaben zur Anzahl von Spam-Accounts gemacht. Der Prozentsatz an Bot-Accounts soll demnach größer als die von Twitter genannten "unter 5 Prozent" sein. Der Deal sei geplatzt, da "Twitter sich offenkundig weigert, seinen Verpflichtungen aus der Fusionsvereinbarung nachzukommen, was den Verdacht verstärkt, dass das Unternehmen die angeforderten Daten aus Furcht darüber zurückhält, was Musks eigene Analyse dieser Daten aufdecken wird," so Musks Anwaltsteam.
Twitter widerspricht der Aussage Musks. Das Unternehmen habe ihm Zugang zu internen Daten gegeben. Nun wolle man Musk vor Gericht zu einer Übernahme zwingen, wie Verwaltungsratschef Bret Taylor per Tweet bekanntgibt.
Denn der Übernahmevertrag zwischen Musk und Twitter sieht zwar eine Strafe von 1 Milliarde US-Dollar vor, sollte sich eine Partei aus dem Kauf zurückziehen. Allerdings enthält der Vertrag auch eine Klausel, durch die Musk vor Gericht zu einer Übernahme gezwungen werden könnte. Ein Rücktritt sei nur möglich, wenn sich weitreichende Änderungen für das Geschäft von Twitter ergeben. Experten bezweifeln, dass eine höhere Anzahl von Bot-Accounts einen solchen Fall darstellen.
Ob Musk von der Übernahme zurücktreten darf und wie hoch die Vertragsstrafe in diesem Fall ausfallen wird, dürfte sich erst nach monatelanger Verhandlung zeigen.
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