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Xiaomi 12: Sogar Besser als das Teurere Pro-Modell

Top-Leistung mit Merkwürdigkeiten im Intensivtest

Wie die Pro-Variante wird auch das Xiaomi 12 vom zum Testzeitpunkt besten Qualcomm-Prozessor angetrieben: Der Snapdragon 8 Gen 1 liefert immense Performance für App-Nutzung und mobiles Gaming. Der Arbeitsspeicher fasst 8 GByte. Die Testergebnisse der beiden Handys ähneln sich stark: Im PCMark-Benchmark erreicht das Xiaomi 12 knapp 13.000 Punkte, was auf jeden Fall eine Highend-Leistung ist. Im Gaming-Benchmark mit GFXbench erreicht das Gerät üppige 78 Bilder pro Sekunde.


Jedoch treten auch bei diesem Xiaomi-Modell ähnliche Überhitzung-Probleme auf, wie sie bei der Pro-Variante feststellbar sind und wie sie auch bereits beim Vorgänger vorhanden waren: Führen wir das Grafikperformance-Testprogramm 3DMark mehrfach hintereinander durch, bricht das Programm ab, weil das Smartphone zu heiß wird. Normalerweise drosseln Geräte in diesem Fall die Taktfrequenz des Prozessors, um abzukühlen. Das ist beim Xiaomi 12 wohl nicht der Fall. Bemerkbar macht sich das aber nur in solchen Intensivtests. Im Alltag merken Sie davon in der Regel nichts. Beim normalen Gaming mit dem Xiaomi 12 nahmen wir die Temperaturen nicht als unangenehm wahr.


Helles und kontrastreiches Display mit dem vollen Farbspektrum

Das Display des Xiaomi 12 erreicht nicht ganz die Spitzenwerte der Pro-Variante, das Ergebnis ist aber dennoch hervorragend: Das OLED-Display hat eine Diagonale von 6,3 Zoll und stellt darauf eine Auflösung von 2.400 mal 1.080 Pixel dar. Die Pixeldichte liegt also bei sehr guten 421 ppi. Die Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz sorgt dafür, dass es beim Scrollen keine Ruckler gibt.


In den Messungen zeigt das OLED-Display eine Maximalhelligkeit von 943 Candela pro Quadratmeter. Das ist etwas geringer als beim Xiaomi 12 Pro, aber immer noch auf Top-Niveau. Auch bei direktem Sonnenlicht ist auf dem Display noch alles zu erkennen. Ebenfalls gut ist der Schachbrett-Kontrast von 151 zu 1. Zudem messen wir eine 100-prozentige Abdeckung des erweiterten DCI-P3-Farbraums und 157 Prozent für den Standard-RGB-Farbraum. Damit werden HDR-Inhalte gut wiedergegeben.


Keine verlässliche Schutzklasse, ansonsten gute Ausstattung

Bei der Ausstattung wird das Xiaomi 12 größtenteils seinem Oberklasse-Rang gerecht, vor allem was die Funk-Standards betrifft. Einige Kritikpunkte haben wir jedoch: So gibt es keine Zertifizierung für den Staub- und Wasserschutz. Da die Steckplätze gummiert sind, gehen wir davon aus, dass das Gerät eigentlich wasserdicht ist.


Xiaomi hat aber darauf verzichtet, sich das bestätigen zu lassen. Von Highend-Geräten erwarten wir in der Regel eine IP68-Schutzklasse. Beim internen Speicher können Sie zwischen 128 und 256 GByte wählen, einen Steckplatz für eine SD-Karte gibt es aber nicht. Der Speicher lässt sich also nicht erweitern. Und was uns ebenfalls etwas stört, ist der Standard der USB-C-Schnittstelle: Hier gibt es nämlich nur USB 2.0 und kein USB 3.0. Das heißt: Daten werden per Kabel recht langsam übertragen. Wenn Sie das ohnehin nicht so oft machen, ist es aber verschmerzbar.


Überall sonst ist das Xiaomi auf der Höhe der Zeit. WLAN-Konnektivität bekommen Sie über schnelles Wi-Fi 6 (802.11ax). Beide Steckplätze der Dual-SIM-Funktion sind 5G-fähig. Dazu gibt es Bluetooth 5.2 für Kopfhörer und ähnliche Geräte, NFC für mobiles Bezahlen sowie einen Infrarot-Blaster, um das Handy beispielsweise als Fernbedienung zu verwenden. Im Display befindet sich ein Fingerabdruck-Scanner für die biometrische Entsperrung. Erfreut waren wir zudem vom sehr guten Klang der vier Stereo-Lautsprecher. Hier kooperiert Xiaomi mit dem Audiohersteller Harman Kardon.


Gute, aber keine sehr gute Akkulaufzeit im Test

Der Akku des Xiaomi hat die gleiche 4.600-mAh-Kapazität wie das Pro-Modell. Das Standardmodell holt aber ein wenig mehr aus der Ladung heraus: Im Test mit fester Bildschirmhelligkeit messen wir eine Laufzeit von 10:05 Stunden. Das ist grundsätzlich gut, auch wenn wir bei einem Spitzen-Handy mit einem solchen Akku gerne 2 bis 4 Stunden mehr hätten. Wie bei anderen Modellen spielt auch beim Xiaomi 12 die offenbar schlechte Energieeffizienz der neuen Snapdragon-Prozessoren eine Rolle.


Die flotte Ladezeit macht Punkte gut, denn in nur 48 Minuten ist der Akku wieder geladen. Das ist nicht ganz so schnell wie beim Pro-Modell, denn es fehlt die „HyperCharge“-Funktion, die mit 120 Watt arbeitet. Dennoch ist es ein starkes Ergebnis. In 30 Minuten sind bereits wieder knapp 80 Prozent des Akkus geladen, was für rund 8 Stunden Betrieb reicht. Das Schnelllade-Netzteil ist im Lieferumfang dabei. Induktives Laden ist ebenfalls möglich.


Fazit:

Das Xiaomi 12 ist ein hochwertig verarbeitetes Smartphone mit einem erstklassigen, 6,3 Zoll großen OLED-Display. Zwar ist das Pro-Modell etwas heller, aber da das 12 mit 943 Candela pro Quadratmeter bereits extrem hell ist, fällt der Unterschied in der Praxis kaum ins Gewicht. Gut gefällt uns auch die Triple-Kamera (Hauptlinse, Ultraweitlinse und Telelinse), die bei Tageslicht sehr schöne Fotos knipst und selbst bei schlechteren Lichtbedingungen immer noch brauchbare Bilder liefert. Insgesamt ist die Kameraqualität nicht ganz auf dem Niveau des Xiaomi Mi 11, aber geringfügig besser als beim großen Bruder, dem Xiaomi 12 Pro.


Insgesamt bietet das Xiaomi 12 also gleich zwei Vorteile gegenüber dem Pro-Modell: eine etwas bessere Kamera und eine längere Akkulaufzeit. Wer also nicht unbedingt ein 6,7 Zoll großes statt 6,3 Zoll großes Display benötigt - und bereit ist, dafür rund 200 Euro mehr zu bezahlen - erhält mit dem 12 das klar bessere Angebot.


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