Das Poco F3 ist ein außergewöhnlicher Preishit. Für den Nachfolger greift Xiaomi beherzt ganz oben ins Power-Regal.
Insbesondere an der Spitze der Poco-Modellfamilie war es zuletzt ziemlich ruhig. Das Poco F3 überzeugte mit hohem Tempo und gepflegtem Auftritt. Im Test mauserte es sich zum absoluten Preis-Leistungs-Tipp. Jetzt bringt Mutterkonzern Xiaomi den Nachfolger, der mit Spitzenprozessor und Monster-Lade-Speed noch höher hinauswill.
Poco F4 GT mit Zocker-Sonderfunktionen
In der Preisklasse unter 600 Euro ist der Spitzenprozessor Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 selten anzutreffen. Auch was Sound und Gameplay angeht, richtet sich das Poco F4 GT an Zocker und Zockerinnen. Die symmetrischen Stereolautsprecher sind so angeordnet, dass ihre Öffnung beim Spielen nicht verdeckt wird, und das Mikro ist so platziert, dass sich Kommentare im Querformat ungehindert beim Streaming aufnehmen lassen.
Als besonderes Feature gibt es am rechten Rand zwei mechanische Schiebeschalter, die den "magnetic pop up trigger" aktivieren. Dann signalisiert ein roter Punkt, dass sich das Smartphone im Gaming-Modus befindet. Definierte Spiele werden bevorzugt behandelt und lassen sich direkt über den Game-Launcher aktivieren. Was eben noch wie die Klappe für eine Speicherkarte aussah, wird nun zur Schultertaste und ploppt etwa einen Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Das ergänzt kompatible Spiele um zwei gut erreichbare Schultertasten mit spürbarem Druckpunkt.
Die Kombination aus knackigen Schultertasten für die Zeigefinger und virtuellen Tasten am Touchscreen für die Daumen ist zumindest anfänglich speziell. So oder so– ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn Sie das nicht reizt, freuen Sie sich vielleicht über die Möglichkeit, den beiden Schultertasten Funktionen wie "Kamera", "Video aufnehmen", "Bildschirm aufnehmen", "Audio aufnehmen", "Taschenlampe", "Lautlos-Modus" oder "Vibrieren" zuzuordnen. Jeweils per Doppelklick oder drücken und halten. Damit wären vier der sieben möglichen Shortcuts verteilt.
Poco F4 GT: Verspieltes Design?
Das Gehäuse ist satte 76,7 Millimeter (mm) breit, 162,5 mm lang. Zierlich ist anders. Ohne Kamera ist das Gehäuse 8,5 mm dünn. Die Waage bleibt bei 210 Gramm stehen. Die Verarbeitung wirkt solide. Der Metallrahmen ist angenehm matt. Die Tasten, ob nun versenkt oder im Einsatz, bieten einen guten Druckpunkt. Etwas wild, aber gut ist die Rückseite gestaltet, Gaming PCs sind optisch ja meist extrovertiert. Das gilt auch für das Poco F4 GT, welches in Silber oder Schwarz allerdings etwas dezenter ist als in Poco-Kreischgelb. Wenn schon, denn schon. Zwar ist die matte Oberfläche ein Treffpunkt für Fingerabdrücke, aber haptisch macht das F4 GT einen guten Eindruck, sofern der User kein Problem mit den Ausmaßen hat. Wasserdicht ist das Zocker-Phone nicht.
Poco F4 GT: Prozessor und Speicher
Beim Prozessor geht Poco keine Kompromisse ein. Mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 mit Adreno-Grafikeinheit sorgt einer der aktuell leistungsfähigsten Mobilchips für Tempo. Im Geekbench 5 sind die Ergebnisse noch verhalten, etwas besser als beim Vorgänger Poco F3 und flotter als beim OnePlus 10 Pro mit gleichem Prozessor. Das beeindruckt noch nicht so. Noch nicht!
Doch ein Gaming-Phone muss vor allem bei grafischen 3D-Berechnungen abliefern. Und die werden eher vom 3D Mark repräsentiert. Im Wildlife-Benchmark packt das Poco F4 GT seine Muckis aus und errechnet Bestwerte: Nicht nur "etwas besser" als das Poco F3, sondern mehr als doppelt so stark und sogar stärker als die aktuelle Konkurrenz mit dem gleichen Snapdragon 8 Gen 1: Ob Xiaomi 12 Pro, Realme GT 2 Pro, OnePlus 10 Pro – der echte Pro ist hier das Poco F4 GT, es erfüllt alle Anforderungen, die man an ein Gaming-Smartphone haben kann.
Das 6,67 Zoll große OLED-Display im 20:9-Format hat eine Auflösung von 2400x1080 Pixeln. Es steckt mittig im Gehäuse mit oben und unten gleich schmalem Rand. Oben ist da, wo das kreisrunde Loch für die Frontkamera ist. Dann trifft der Daumen gut die Einschalttaste beziehungsweise den Fingerabdrucksensor. Der Zeigefigner der rechten Hand ruht auf der Lautstärkewippe. Schwarzwert, Kontrast und Blickwinkel des von Gorilla Glass Victus geschützten Bildschirms lassen keine Wünsche offen, die Helligkeit gelegentlich schon. Poco gibt sie mit 800 Nits an. Das wäre nicht überragend, aber okay und entspricht dem Eindruck. Die maximale Bildschirmwechselfrequenz liegt bei schnellen 120 Hertz (Hz), was für eine sehr flüssige Darstellung sorgt. Die Abtastrate liegt bei 480 Hz. Für die Gesichtserkennung und für Selfies gibt es eine Frontkamera (IMX596; f/2.4) mit einer Auflösung von 20 Megapixeln (MP).
Poco F4 GT: Ausstattung und Speicher
Die Ausstattung umfasst NFC, 5G, Bluetooth 5.2, Wifi 6, Quad-Speaker und Dolby Atmos. Als Betriebssystem kommt MIUI 13 auf Basis von Android 12 zum Einsatz. Das Poco F4 GT startet mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (LPDDR5) und 128 GB Gerätespeicher. Die große Speicherkonfiguration erhöht auf 12/256 GB. Der Speicher ist nicht erweiterbar. Der Kartenschacht mag nur SIM-Karten – davon auch gern zwei (Dual-SIM).
Poco F4 GT: Akku mit Turbolader
Nach dem Redmi Note 11 Pro+ 5G kommt das zweite Nicht-Xiaomi-Modell im Konzern in den Genuss von superschnellem 120-Watt-Laden. Der Akku hat eine Kapazität von 4.700 Milliamperestunden. Die vergleichbare Laufleistung im COMPUTER BILD-Nutzungsprofil liefern wir nach Ablauf des Labor-Tests nach. Eine komplette Ladung soll laut Hersteller in nur 17 Minuten erledigt sein. Wenn man gleichzeitig spielt, dauert der Ladevorgang 27 Minuten. Wireless Charging gibt es nicht.
Fazit: Poco F4 GT
Das Poco F4 GT übertrifft den Vorgänger beim Tempo und bei der Gaming-Power spielt es in einer anderen Liga, ringt sogar die aktuelle Top-Konkurrenz nieder. Dazu passt die konsequente Ausrichtung mit versenkbaren Schultertasten. Auch Display und das stattliche Netzteil sind von der schnellen Truppe. Für Nicht-Spieler könnte das extrovertierte Poco F4 GT mit seinen Features allerdings auch etwas "drüber" sein.
Nicht mal 600 Euro für ein Gaming-Smartphone mit dem aktuellen Snapdragon-Topprozessor, 120-Hertz-OLED und 120-Watt-Ladepower? Das ist eine seltene Kombination. Die Kernkompetenz mit hoher 3D-Leistungsfähigkeit stellt das Poco F4 GT eindrucksvoll unter Beweis. Gamer freuen sich zudem über spezielle Goodies wie versenkbare Schultertasten, Streaming-Möglichkeiten und den kräftigen Sound. Das Poco F4 GT ist anders als sein Vorgänger und peilt speziell die Zielgruppe Smartphone-Zocker und -Zockerinnen an. In dem Bereich hat Xiaomi eine Preis-Leistungs-Rakete gezündet.
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